Leuchtturm

AmrumStandort: Amrum

Position: 54° 37` 52,24″ Nord, 008° 21` 16,91″ Ost

Seefeuer Amrum

Der große „Amrumer“ wurde 1875 erbaut und ist der älteste deutsche Leuchtturm. Der Sockel ist 1,74 m hoch und 2,00 m dick. Die Turmaußenwand ist ein Vollsteinmauerwerk mit einer Stärke bis zu 1,72 m. Das Laternenhaus besteht aus einer Stahlkonstruktion mir einem Kupferdach. Die Bauwerkshöhe liegt 41,8 m über Gelände, die Feuerhöhe 63 m über MThw. Das Leuchtfeuer dient als Seefeuer für das Seegebiet westlich von Amrum und hat eine Tragweite von 23,3 sm (weiß)

  • Leuchtenart: 16 geschliffene Sammellinsenfelder
  • Lampe: Halogen-Metalldampflampe 230 V/250 W
  • Kennung: Blz. – 7,5 s
  • Kennungserzeugung: Drehvorrichtung

OptikAusblick
Links: Laternenhaus mit Optik, rechts: Blick von der Galerie auf die Dünen und den Kniepsand

Panoramen

Über die folgenden links können Sie 360-Grad Panorama des Lampenhauses und der Düne am Fuß des Seefeuers öffnen. Die Panoramen arbeiten mit dem Apple Quicktime player. Mit gedrückter linker Maustaste können Sie sich im Panorama bewegen. Über die im Fuß eingeblendeten + und – Zeichen können Sie in das Panorama hinein- und hinauszoomen.

 

 

Optikpano

 

Geschichte

Das Amrumer Leuchtfeuer wurde vom 01. auf den 02. Januar 1875 in Betrieb genommen. Schon weithin ist der 41,80 m hohe rote Mauerwerksturm mit seinen zwei weißen Bändern der auf der „Großdün“ zwischen Wittdün und Nebel errichtet wurde, zu sehen. Die Lichtquelle befindet sich 63,40 m über dem mittleren Hochwasser und ist bei normaler Sicht 23 sm (ca. 42,5 km) weit zu sehen. Den Anstrich, die Tageskennung, erhielt der Leuchtturm erst im September 1952.

Leuchtfeuer Amrum, links ohne den rot-weißen Anstrich zur Tageskennung (1875 bis 1952), rechts während der Malarbeiten, September 1952

Bis 1993 hatte das LF Amrum die Kennung Blitz (3) Wiederkehr 30 Sekunden. Um dies zu erreichen wurde jedes vierte der 16 Prismenfelder verdunkelt. Die Optik drehte sich gegen den Uhrzeigersinn um die feststehende Lichtquelle. In den 12 verbleibenden Sammellinsen wurde das Licht gebündelt und in Form von 12 kontinuierlich kreisenden Lichtstrahlen auf See hinausgeschickt. Sie erschienen den Seefahrern als 3 Blitze von je einer Sekunde, da durch jedes abgedunkelte Feld eine Dunkelphase von 14 Sekunden folgte. Diese Kennung mit ihrer langen Dunkelphase war nicht sehr benutzerfreundlich. Sie wurde am 22. Oktober 1993 geändert in Blitz (7,5) Sekunden, das heißt ein Blitz von einer Sekunde mit 6,5 Sekunden Dunkelphase. Dazu wurden die verdunkelten Felder in der Optik zurückgebaut, so dass jetzt alle 16 Sammellinsen ihre Strahlen in die Nacht werfen.

Laternenhaus
Im Lampenhaus, Optik mit Glühlampen

Von der Inbetriebnahme des Leuchtfeuers bis ca. Mitte der 30-er Jahre erfolgte der Antrieb der 2,9 to schweren Drehoptik über ein heute noch vorhandenes Uhrwerk. Das präzise Räderwerk setzte die Zugkraft eines Gegengewichtes, das im Innern des Turmschaftes an einem Stahlseil hinunterlief, in die erforderliche Drehbewegung um. Einmal aufgezogen betrug die Drehzeit der Optik ca. 7 Stunden. Danach musste das Gegengewicht wieder per Handkurbel hochgezogen werden. Seit 1952 ist das Leuchtfeuer an das öffentliche Netz der Schleswag angeschlossen, der Antrieb erfolgt mittels eines Haupt- und Reservemotors.

Alter AntriebAlter AntriebNeuer Antrieb
Links und Mitte: Alter Uhrwerk-Antrieb. Rechts: Heutiger Antrieb der Optik.

Das Licht wurde zu Beginn durch einen 6-dochtigen Mineralölbrenner erzeugt. Dieser wurde 1905 auf Petroleum-Glühlich umgerüstet. 1936 erfolgte der Einbau von Dieselgeneratoren, die mit dem selbst erzeugten Wechselstrom die erste elektrische Glühlampe mit 2000 Watt betrieb (Lebensdauer ca. 650 Betriebsstunden.). 1952 erfolgte, wie schon oben erwähnt, der Anschluss an das öffentliche Stromnetz. Seit Dezember 1989 bis heute wird das Licht mittels einer HQI Gasentladungslampe mit 250 Watt erzeugt (Lebensdauer ca. 8000 Betriebsstunden).

glühlampenhqi
Bild links: in der Mitte die alte 2000-Watt Glühlampe, ganz rechts die z. Zt. gängige HQI-Lampe,
Bild rechts: HQI-Lampe und Reserve im Brennpunkt der Optik

Quelle:Wasser- und Schifffahrtsamt Tönning